www.HawaiiClub.de

LEI - der Blütenkranz

 

In der hawaiianischen Sprache bedeutet „Lei“ ein oder mehrere Kränze aus Blüten, Blättern, Nüssen, Beeren, Muscheln oder anderen Materialien. Sie können geknüpft, gedreht oder geflochten werden. Pro Lei benötigt man – je nach Art und Länge des Lei beziehungsweise der Beschaffenheit der Blumen - zwischen 20 und 1000 Blüten.

 

Das Verschenken der Lei ist eine Geste der Freundschaft, die den Menschen Freude bringen soll. Die Blumen-Lei symbolisieren die Harmonie und das friedliche Miteinander, die das Leben auf den Hawaii-Inseln prägen.“


Seit 1928 Tradition

Auf Hawaii wird der Lei Day seit 1928 am 1. Mai auf allen Inseln - Kauai, Oahu, Molokai, Lanai, Maui und Hawaii (Big Island) – gefeiert. Der Dichter und Künstler Don Blanding hatte damals die Idee, der Lei-Tradition einen besonderen Tag zu widmen. Heute finden überall Wettbewerbe im Lei-Binden, Lei-Ausstellungen, Konzerte und kulturelle Veranstaltungen statt. 

Auf Hawaii schenkt man Leis zu vielen Anlässen: Zur Begrüßung oder Verabschiedung, zum Geburtstag oder Schulabschluss. Auch ohne bestimmten Anlass symbolisiert ein Lei Liebe, Zuneigung, Freundschaft oder Dank.


Kleine „Lei-Etikette“:

  • In Hawaii sagt man zur Begrüßung „Aloha“. Erhält man einen Lei, sagt man „Mahalo“ (bedeutet: Danke).

  • Einen Lei trägt man locker auf der Schulter, er sollte nicht um den Hals hängen.

  • Es gilt als unhöflich einen Lei abzulehnen.

  • Einer Schwangeren gibt man keinen geschlossenen Lei – man denkt, dies bringt Unglück.


Die Tradition des Lei-Bindens geht auf die ersten polynesischen Siedler zurück, die vor 1500 Jahren mit ihren Kanus über den pazifischen Ozean kamen. Sie brachten nicht nur Lebensmittel und Werkzeuge, sondern auch Pflanzen in ihre neue Heimat mit. Durch Blumenkränze bezeugten sie den Göttern ihren Dank für die glückliche Reise. 

 

Als 1770 der britische Seefahrer Captain James Cook auf die Hawaii-Inseln kam, bemerkte er, dass viele Hawaiianer Kränze aus Kukui-Nüssen und -Blättern um ihre Schultern trugen.

 


Jede der Hawaii-Inseln hat ihre eigene Blume, die dort im Mittelpunkt eines Lei steht:

  • Oahu: Ilima - hauchdünne, leuchtend orange-gelbe Blüten, die einst von den Königen getragen wurden

  • Maui: Lokelani  - kleine, rosa-rote Rose, auch Himmelsrose genannt

  • Kauai: Mokihana - grüne Beerenkapsel, die nach Anis duftet, wird wie Perlen  verknüpft

  • Molokai: Kukui - Blätter mit kleinen weißen Blüten, die geflochten werden; auch Kerzenuss genannt, denn die öligen Kerne wurden früher in Lampen verwendet

  • Lanai: Kaunaoa - Stengel einer Flechtenart, die zusammengedreht werden

  • Hawaii (Big Island): Ohia Lehua - fedrige, purpur-rote Blume, die auf den Vulkanhängen der Insel wächst


Für Lei gibt es sechs unterschiedliche Techniken:

  1. Kui: Aufziehen mit Hilfe einer Nadel auf einen einzelnen Strang

  2. Kipuu: Knüpfen von Stengeln oder Ranken

  3. Hili: Flechten von Bändern eines einzelnen Materials

  4. Wili: Binden von kurzen Materialien zu einem langen Kranz

  5. Humu-papa: Nähen von Blüten oder Blättern auf einen Untergrund

  6. Haku: Darstellen von Blüten, Beeren, Blättern vor einem Blatt-Hintergrund


Importe aus Asien

Die Zahl der Blumen-Farmen nimmt jedoch ständig ab. Gab es 1992 noch 41, so waren es 1998 nur noch 28, die die traditionellen Blumen wie Plumeria oder Tuberose züchten. Das bedeutet, dass der Bedarf an Lei-Blumen anderweitig gedeckt werden muss: Import aus Asien heißt die Lösung. Dendrobium Orchideen aus Thailand sind dabei der Hauptimport.

 

Diese Importe, die viel billiger sind, als die heimischen Orchideen, sorgen weiterhin für wirtschaftliche Schwierigkeiten der hawaiianischen Betriebe.

Indes: Der Duft von Orchideen aus Hawaii ist deutlich intensiver als der der importierten Blumen.