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Der Hula-Tanz - mehr als ein Hüftschwung

 

Baströcke, Blumenkränze, Südseeromantik – jeder hat eine Vorstellung vom Hula-Tanz. Doch der traditionelle Hula ist weit mehr als kecke Hüftschwünge und rhythmische Trommelklänge. Für die polynesischen Ureinwohner Hawaiis waren Hula-Tanz und Mele-Gesang ausschließlich an Götter und Häuptlinge gerichtet. 

Da es bis zum Ende des 18. Jahrhunderts keine Schriftsprache gab, erzählte und überlieferte der Tanz Sagen, Weisheiten und Bräuche. Seit einigen Jahren erlebt der Hula auf Hawaii eine regelrechte Renaissance. Für viele Einwohner der Aloha-Inseln hat er mittlerweile fast wieder eine spirituelle Bedeutung und er ist Teil des „Aloha-Spirits“, des unbeschwerten hawaiianischen Lebensgefühls.


HINTERGRUND:

Der Begriff Hula setzt sich zusammen aus den Wörtern „Hu“ für Energie und „La“ für Sonne und bedeutet somit in etwa „freifließende Sonne“. Früher war der Hula das Herzstück der polynesischen Kultur. 

Dabei unterscheiden die Hawaiianer inzwischen zwei Formen: 

Der Hula Kahiko ist der alte, traditionelle Tanz mit religiösem Ursprung, der heute meist zu besonderen Anlässen aufgeführt wird. Mit dem Hula Kahiko trugen die polynesischen Ureinwohner Hawaiis meist überlieferte Legenden und Mythen vor. 

Weiter verbreitet und vor allem bei den Besuchern Hawaiis sehr beliebt ist mittlerweile der Hula Auana. Er entwickelte sich aus der Urform des Hula unter westlichem Einfluss. Auch die Texte der zum Hula-Auana-Tanz gesungenen Lieder (Mele) sind meist auf englisch.

 

TANZ:

Den traditionellen Hula tanzten ursprünglich Männer. Inzwischen sind es meist Frauen, die mit weichen, rhythmischen Hüftbewegungen den Hula tanzen. Dabei stellen Füße, Arme, Hände und Gesicht eine Art Zeichensprache dar. Deshalb bleibt der Körper meist möglichst unbewegt, während die Füße den Takt vorgeben.

Die „eigentliche“ Geschichte erzählen Arme und Hände. Früher trugen Hula-Tänzer Röcke und Kopfkränze (Haku Lei)  aus großen, grünen Ti-Blättern. Erst im 19. Jahrhundert wurden die feinen Grasröcke aus Mikronesien übernommen.

 

INSTRUMENTE:

Den traditionellen Hula Kahiko begleiten zumeist nur einfache Schlaginstrumente wie der Ipu (ausgehöhlter Kürbis). Beim modernen Hula Auana geht es da schon abwechslungsreicher zu. Vor allem die 1895 von dem Hawaiianer Joe Kekuku erfundene Steel Gitarre ist von den Tanzvorführungen nicht mehr wegzudenken. Auch Ukulele (ein Saiteninstrument), Schlagzeug und E-Gitarre kommen heute häufig zum Einsatz.


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